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25.03.2024

Besuch des Oberbürgermeisters der Stadt Kassel bei BODE

Am Freitag, den 15.03.2024, hatten wir die Ehre, den Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Herrn Dr. Sven Schoeller, bei BODE begrüßen zu dürfen. Es war eine großartige Gelegenheit, in den Austausch zum Thema Mobilität zu kommen und ihm einen Einblick in unser Unternehmen zu geben.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung unserer Geschäftsführung begann die gemeinsame Werksführung, bei der Herr Dr. Schoeller die Möglichkeit bekam, unsere Produktionsstätte kennenzulernen und sogar einige Maschinen selbst zu bedienen. 

Wir durften ihm im Anschluss fünf Fragen zum Thema Mobilität stellen, wodurch wir einen Einblick in die zukünftige Entwicklung der Stadt Kassel erlangen konnten. Lest selbst:

Frage 1:
Herr Oberbürgermeister, wie sieht Ihrer Meinung nach die Rolle von Unternehmen wie Bode - Die Tür GmbH bei der Förderung der Mobilitätswende und dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Kassel aus?

Die Mobilitätswende ist dann erfolgreich, wenn nachhaltige Mobilitätsangebote die attraktivere Alternative für Menschen sind. Attraktiv sind Angebote, die mich schnell, günstig, sicher und bequem ans gewünschte Ziel bringen. Der ÖPNV ist dabei bereits jetzt eine ganz wesentliche Säule, die wir weiter ausbauen wollen. Innovative Unternehmen tragen zu diesem Wandel bei und werden von verstärkten Investitionen profitieren. Wenn es sich dabei zudem um Traditionsunternehmen aus der eigenen Heimat handelt, wird das die Akzeptanz der Bevölkerung nur weiter stärken.

Frage 2:
Welche konkreten Maßnahmen oder Initiativen plant die Stadt Kassel, um die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Bode – Die Tür GmbH im Bereich der Mobilität zu stärken?

Wichtig ist mir, dass wir als Stadtverwaltung ein offenes Ohr für die Belange der heimischen Industrie haben. Wir sind ansprechbar und bereit, gemeinsame Problemstellungen gemeinsam zu lösen oder bspw. bei der Suche nach geeigneten Erweiterungsflächen zu unterstützen. Mit dem Projekt klimaneutraler Industriepark Waldau unterstützen wir konkret Unternehmen, in diesem Fall aller Branchen, auf dem Weg in Richtung Zukunftsfähigkeit. Bei Konzepterstellungen wie dem Logistikkonzept werden Mobilitätsunternehmen intensiv beteiligt, um ihre Sichtweisen zu verstehen und aufzunehmen. Die Mobilitätswende mit all ihren kommenden (öffentlichen) Investitionen birgt zudem große Chancen für Unternehmen, die sich auf den Wandel einstellen.

Frage 3:
Inwiefern sind Sie der Ansicht, dass innovative Lösungen, wie sie bei Bode - Die Tür GmbH hergestellt werden, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur Reduzierung der Umweltauswirkungen des Verkehrssektors in Kassel leisten können?

Für mehr Nachhaltigkeit braucht es zweierlei: gute politisch-rechtliche Rahmenbedingungen und die Innovationskraft von Unternehmen. Als Oberbürgermeister setze ich mich dafür ein, dass wir unseren kommunalen Gestaltungsspielraum nutzen, begünstigende und ermöglichende Rahmenbedingungen zu schaffen. Innerhalb dieses Rahmens kommt es dann stark auf Unternehmen und ihren Erfindungsgeist an. So wie ich Bode – Die Tür GmbH kennengelernt habe, steckt davon eine ganze Menge in Ihrem Unternehmen.

Frage 4: 
Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie in Bezug auf die Integration von neuen Mobilitätskonzepten, wie z. B. Peoplemover in die bestehende Infrastruktur von Kassel zu integrieren und wie kann die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Unternehmen wie Bode - Die Tür GmbH dazu beitragen?

Ich bin dem Klimaschutzrat und der Stadtverordnetenversammlung dankbar, dass sie mit der Klimaschutzstrategie und dem Integrierten Maßnahmenpaket Mobilität bereits verschiedene Wege aufgezeigt und wichtige Weichen gestellt haben. Die grundsätzliche Herausforderung neuer Maßnahmen liegt in der Finanzierung und in der Akzeptanz bei der Bevölkerung. Chancen sind eine verbesserte und attraktivere Mobilität mit weniger krankmachenden Abgasen oder Feinstaub, lästiger Parkplatzsuche oder Lärmemissionen und somit eine letztlich höhere Lebensqualität in unserer Stadt. Peoplemovern bzw. autonomem Fahren gegenüber bin ich sehr aufgeschlossen und unterstütze es, wenn wir hier in den nächsten Jahren geeignete Pilotprojekte angehen könnten.

Frage 5: 
Angesichts des steigenden Bewusstseins für umweltfreundliche Mobilität und die Reduzierung von Emissionen: Welche langfristigen Strategien verfolgt die Stadt Kassel, um den Zugang zu nachhaltigen Verkehrsmitteln zu fördern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Kassel zu erhalten?

Meine These ist, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit nur dann erhalten, wenn uns die Umstellung auf nachhaltige Mobilität gelingt. Wir haben nicht zuletzt mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gesehen, wie Unternehmen verschwinden, deren Geschäftsmodell von fossilen Energieträgern aus autoritären Staaten abhing. Wir sehen aktuell in puncto E-Mobilität, dass die deutsche Autoindustrie zu lange einseitig am Verbrenner festgehalten hat und ins Hintertreffen geraten ist gegen starke Konkurrenz aus Asien und den USA.

Für Kassel prüfen wir derzeit den Ausbau verschiedener Tram-Strecken, KVG und NVV schaffen neue Busse und Bahnen an, wir passen unsere Stadt peu à peu an das heutige Mobilitätsverhalten an – d. h. insbesondere die Funktionalität und Sicherheit für den Rad- und Fußverkehr zu erhöhen. Noch lebenswerter wird die Stadt, wenn wir bisher ganze Viertel trennende Verkehrsachsen wie die Kurt-Schumacher-Str. neugestalten und dadurch Aufenthaltsqualität gewinnen. Bei all dem bleibt unsere Stadt natürlich erreichbar für alle Verkehrsarten – auch das Auto. Mobilität muss funktionieren, nur so erreichen wir auch breite Akzeptanz.

Wir bedanken uns für den Besuch und freuen uns darauf, gemeinsam an der Entwicklung unserer Stadt zu arbeiten und den Zugang zur Mobilität für alle Bürger in Kassel zu ermöglichen!